Rezidiv Krampfadern nach Behandlung
Es gibt drei Hauptgründe, warum Krampfadern nach der Behandlung wieder zurückkommen oder überhaupt noch vorhanden sind; bei frühzeitigem Auftreten wurde wahrscheinlich die falschen Venen behandelt oder nicht alle Venen entfernt oder Reflux(Rückfluss)-Punkte richtig unterbunden. Es kann auch sein, dass die richtigen Venen behandelt wurden, aber nicht mit den richtigen Techniken. Da die Veranlagung nicht behandelt werden kann ist ein spätes Auftreten von neuen Venen bekanntlich etwa 3-4% pro Jahr d. h. in 30 bis 60% der Patient im Laufe der Zeit eine neuerlich erweiterte Venen zu beobachten.
Schauen wir uns das näher an
1. Die falschen Venen wurden behandelt
Die oberflächliche sichtbare erweiterte Vene ist das Ergebnis von erhöhten Druck auf die venenwand und nicht die Ursache. Um die Ursache des Leidens zu verstehen, müssen wir zuerst erfahren welche Venen ihre Klappenfunktion verloren hat die so eine erhöhte Stauung der vorgeschalteten Venen verursacht. Darum erfolgt prinzipielle immer eine Ultraschall-Untersuchung des Venensystems um den sogenannten Reflux (Rückfluss)-Punkt zu erfassen
Wie bei meisten Chirurgen beigebracht wurde, entstehen Krampfadern nur wenn die Mündungs-Klappen der Rosenvenen versagt. Jedoch die Doppler-Ultraschall-Untersuchung hat es uns ermöglicht, Venen und Krampfadern viel besser zu verstehen als je zuvor. Dies hat uns auch gezeigt, dass unsere Verständnis der sogenannte Zentralinsuffizienz nicht ganz richtig war.
Wir wissen jetzt, dass nicht nur die zwei Venen die Ursache sind, sondern dass auch andere Venen wie zum Beispiel die Vena saphena accessoria anterior (AASV), Becken-Krampfadern, inkompetente Perforansvenen und andere abnorme Venen durchaus zur Krampfadernentstehung verantwortlich sein können. Darüber hinaus ist es möglicherweise nicht nur eine dieser Venen, aber es kann eine beliebige Kombination von ihnen sein.
Es ist selten, dass zwei Patienten das gleiche Krankheitsbild haben. Um eine korrekte Behandlung aller Venen zu gewährleisten, ist eine gründliche, von einem Spezialisten durchgeführte Duplex-Ultraschalluntersuchung absolut erforderlich.
Nur eine genaue sachgemäße durchgeführte Diagnose ist die Voraussetzung einer erfolgreichen Venenbehandlung.
2. Die richtigen Venen wurden behandelt, aber mit falschen Techniken
Ein Venenstripping wurde sachgemäß durchgeführt und bei der Kontrolle 4 Wochen später ist die Rosenvene nach wie vor da. Bei der genaue Voruntersuchung wurde aber ein doppelt-verlaufende Saphenavene beschrieben aber bei der Operation wurde nur eine Vene entfernt
Es ist in den letzten 20 Jahren viele Techniken zur Venenbehandlung entwickelt worden und jede hat seine eigen Tücke. Dies führt unweigerlich zu zwei separaten Problemen:
Die erste ist die Kostenvariation. Mit so vielen verfügbaren Techniken und Geräten ist es nicht überraschend, dass es eine große Diskrepanz gibt, was eine Person an allen Techniken spezialisiert wird.
Die zweite ist die richtige Wahl der Technik bei einem bestimmten Patienten (jeder Patient muss für seine individuellen Bedürfnisse beurteilt werden). Eine Verklebung der Venen oder eine Laserablation ist nicht für jeden patienten oder Venen geeignet
Hier zählt das Fachwissen und die Erfahrung um die richtige Behandlungsmethode bei einem bestimmten Patienten zu bestimmen .
Venenstripping, endovenöse Laserablation, Ultraschall-geführte Schaum-Sklerotherapie, ambulante Phlebektomie oder Mikro-Sklerotherapie, Histoacryl-Verklebung könnte durchgeführt werden, allein oder in Kombination; Dies hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich Venenverteilung und -größe, Alter der Patienten, medizinischen Hintergrundkrankheiten und dem Ergebnis früherer Therapien.
3.Neue Krampfadern bilden sich im Laufe der Zeit.
Dies ist der häufigste Grund.
Die natürliche Geschichte der Venenerkrankung besteht darin, dass sich neue erkrankte klappenlose Venen im Laufe der Zeit entwickeln. Familiengeschichte / Genetik ist der häufigste Grund dafür. Neovaskularisation – Dieser Begriff bedeutet, dass winzige Venen im Laufe der Zeit neu gebildet werden. Der Körper ist darauf programmiert, diese neuen Venen zu züchten. Die Ursache dafür ist nicht bekannt. Darüber hinaus haben einige Patienten mehr als eine Stelle, von wo die Venen stammen, was zum Zeitpunkt der Behandlung nicht offensichtlich ist.
Der dritte und letzte Grund für wiederkehrende Krampfadern oder die Venen, die nach der Behandlung wieder zurückkommen, ist, dass Venen, die vorher zum Zeitpunkt der Behandlung funktionierten, später varikös werden. Dies wird „De Novo“ Krampfadern oder nur „Krankheitsprogression“ genannt.
Das ist die Rate der Krankheitsprogression oder der De-Novo-Bildung von Krampfadern.
Bei Personen, bei denen zuvor Krampfadern behandelt wurden, liegt das Risiko, in anderen Beinvenen de novo Krampfadern zu bekommen, bei etwa 3 bis 4,5% pro Jahr. Daher sollte eine perfekte Behandlung zu einer Rezidivrate zwischen 3,0 und 4,5% pro Jahr nach der Behandlung führen.
Es ist unmöglich, unter die De-novo-Rate zu kommen, da dies der natürliche Krankheitsverlauf ist.
Was kann ich als Patient tun, um zu helfen?
Es gibt eine Beschränkung darauf, was eine einzelne Person tun kann, um eine Wiederholung zu begrenzen. Das Beste, was Sie tun können, ist wie folgt:
- Körperliche Aktivität und regelmäßiges Training
- Überlanges Stehen und Sitzen vermeiden
- Kaltduschen der Beinen, Kneipen
- Tragen Sie so oft wie möglich Unterschenkel-Kompressionsstrümpfe
Um eine falsche Behandlung zu vermeiden es ist zwingend erforderlich, dass bei der Venen-Beurteilung ein Duplex-Ultraschall durchgeführt wird. Wir müssen wissen, welche Venen beteiligt sind, bevor die richtige Behandlung durchgeführt werden kann. Dieses Verfahren sollte vor, während und nach der Therapie zwecks Qualitätskontrolle durchgeführt werden. Ein Venenarzt der keine Duplexuntersuchung führen kann sollte die Finger davonlassen.
Die Venenbehandlung heute erfolgt mit lokale Betäubung und Tumeszenz und der Patient sollte unmittelbar danach zu Fuß nach Hause können.