Wie man ein diabetischer Fuss pflegt
Kontrolle: Tag für Tag
Nehmen Sie sich täglich etwa 15 Minuten Zeit für die Kontrolle und Pflege Ihrer Füße, vor
allem, wenn bei Ihnen aufgrund von Nerven- und Durchblutungsstörungen die Gefahr
eines diabetischen Fußes besteht. Bei der Suche nach Verletzungen und Druckstellen
an Fußsohle und Zehenzwischenräumen ist ein Handspiegel hilfreich. Vielleicht kann
Ihnen auch ein Angehöriger helfen.
Wichtig: Das richtige Baden
Wenn es ans Waschen der Füße geht, verlassen Sie sich bei der Temperatur des
Wassers nicht auf Ihr Wärmegefühl, das beeinträchtigt sein kann, sondern nehmen Sie
zu Hilfe ein Thermometer. 26 bis 28 Grad sind ausreichend – nicht wärmer! Zu lange
dürfen die Füße auch nicht im Wasser bleiben (maximal 5 Minuten), da sonst die Haut
aufweicht und der natürliche Hautschutz verloren geht. und sich Pilze und andere
Krankheitserreger einnisten können. Zur Reinigung ist der Einsatz spezieller milder
Badezusätze oder pH-neutraler Seife möglich, die den Säuremantel der Haut nicht
zerstören. Wichtig ist, dass Sie Ihre Füße nach dem Baden gut abtrocknen und
anschließend eincremen. Sonst trocknet die Haut leicht aus, und es bilden sich feine
Risse, die Ausgangspunkt für schwere Entzündungen sein können. Nehmen Sie aber
nicht irgendeine Creme, sondern fragen Sie besser Ihren Apotheker, der Ihnen speziell
auf Ihre Haut abgestimmte Pflegepräparate empfehlen kann.
Die Zehennägel sollten nicht abgeschnitten, sondern nur täglich mit einer stumpfen
Sandblattfeile gekürzt werden, um Verletzungen zu vermeiden. Das gleiche gilt bei der
Hornhautentfernung-verwenden Sie dafür nur Bimsstein oder einen Hornhautschwamm,
keine Hornhauthobel mit scharfer Klinge. Auf Hühneraugenpflaster und -tinktur, deren
chemische Wirkstoffe die Haut angreifen, sollte unbedingt verzichtet werden. Wenn Sie
Probleme mit eingewachsenen Nägeln, Hühneraugen etc. haben oder Ihre Füße
schlecht erreichen, ist es am sichersten, die Pflege einem medizinischen Fußpfleger
zu überlassen. Wenden Sie sich direkt an eine spezielle diabetische Fußambulanz
oder fragen Sie nach, ob der Fußpfleger speziell für die Behandlung von Diabetikerfüßen
geschult ist. Legen Sie besonderen Wert auf die richtigen Strümpfe und Schuhe. Strümpfe sollten
keine einschnürenden Gummis oder drückenden Nähte haben und möglichst aus
Naturfaser bestehen. Schuhe dürfen nicht drücken oder einengen. Kaufen Sie sie daher
nicht vormittags; denn tagsüber schwellen die Füße in der Regel an – die Schuhe
passen dann abends nicht mehr. Innen müssen die Schuhe glatt sein, ohne Falten
oder drückende Nähte. Kontrollieren Sie Ihre Schuhe immer vor dem Anziehen auf
möglicherweise hineingeratene Fremdkörper wie Steine oder Sand. In manchen Fällen
sind Spezialschuhe notwendig, die ausreichend breit sind, keine Zehenkappe, aber eine
gepolsterte Innensohle enthalten. Nur wenn sie mit einem GM-Qualitätssiegel des TüV
versehen sind, handelt es sich um ein geprüftes Medizinprodukt. Besondere Vorsicht ist
geboten, wenn Sie schon Fußprobleme haben. Eine weitere Möglichkeit ist dann die
Maßanfertigung v. Schuhen durch einen darauf spezialisierten Orthopädieschuhmacher.
Lassen Sie in jedem Fall den korrekten Sitz des Schuhs überprüfen. Denn wenn die
Nerven angegriffen sind, können Sie sich nicht darauf verlassen, dass Sie Druckstellen
spüren. Mit den richtigen Schuhen brauchen Sie Ihre Bewegung nicht einzuschränken.
Im Gegenteil: Laufen und Gymnastik fördern die Durchblutung und wirken Schäden
entgegen. Sofern aber Verletzungen bestehen, ist unbedingt eine Ruhigstellung
notwendig.
Die Füße herzeigen
Wenn Sie Verletzungen oder nässende bzw. verfärbte Stellen (Pilzinfektion) an Ihren
Füßen feststellen,versuchen Sie nicht,diese selbst zu behandeln, sondern verständigen
Sie umgehend Ihren Arzt. Auch jeder routinemäßige Arztbesuch sollte Anlass sein, Ihre
Füße vorzuzeigen. Denn je früher Probleme erkannt werden, um so eher können
Folgeschäden vermieden werden.
Komplikationen
Die Komplikationen sind vom Ort der Gangrän abhängig. An der Ferse kann es im
Extremfall zum Verlust der Gliedmaße kommen oder aber es treten bleibende
Funktionseinschränkung auf.