Die chronische Gastritis

Definition

Die Gastritis ist eine Entzündung der Magenschleimhaut, die in zwei voneinander unabhängigen Formen auftreten kann. Man unterscheidet die akute und die chronische Gastritis. Die Magenschleimhaut, die den gesamten Mageninnenraum auskleidet, produziert den Magensaft. Hierbei handelt es sich um eine klare, saure Flüssigkeit (Magensäure mit pH-Wert=1), die auf Grund der Beimengungen der Haupt- und Belegzellen verdauungsfördernd und keimabtötend wirkt. Durch die Bewegungen der Magenwand wird der Magensaft mit der Nahrung vermischt. Die eiweißspaltenden Enzyme entwickeln ihre volle Wirkung nur bei gleichzeitiger Anwesenheit der Magensäure. Nach einer Nahrungsaufnahme kann die Magensaftsekretion gegenüber dem Nüchternzustand um den Faktor 100 ansteigen. Die Magensaftsekretion wird sowohl über nervale als auch über hormonelle Signale gesteuert.

Ein weiteres Produkt der Magenschleimhaut neben dem Magensaft ist der von den Nebenzellen gebildete alkalische Schleim, dem eine wichtige Schutzfunktion zukommt. Da dieser Magenschleim die Salzsäure des Magensaftes binden kann, schützt er den Magen auf diese Weise vor einer Selbstverdauung.

Die wohl häufigsten krankhaften Veränderungen des Magen sind das Magengeschwür =Ulcus ventrikuli , sowie die Magenschleimhautentzündung = Gastritis. Im Folgenden soll auf die Gastritis näher eingegangen werden. Die beiden Formen der Gastritis, die akute und die chronische Gastritis, unterscheiden sich hinsichtlich Ursachen, Symptomen und Therapiemöglichkeiten deutlich voneinander.

Ursachen

Nach der zugrundeliegenden Ursache können 3 Formen der chronischen Gastritis, Typ A, B und C, unterschieden werden:

1. Gastritis Typ A (Autoimmungastritis)

Hier handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem fälschlicherweise einen bestimmten Zelltyp (Belegzellen) im Magen angreift und zerstört. Als Folge kommt es zu einer verminderten Säureproduktion.

Belegzellen bilden Magensäure (Magensäure) und eine Substanz, die unser Körper benötigt, um Vitamin B12 (Intrinsic Factor) aufzunehmen.

Durch den Mangel an Intrinsic factor ist die Vitamin-B12-Resorbtion gehemmt, was zu einer perniziösen Anämie führt.

Der fortschreitende Verlust von Belegzellen kann zu Eisenmangel und schließlich zu Vitamin B12-Mangel führen. Zu den klinischen Anzeichen und Symptomen einer Eisenmangelanämie gehören Müdigkeit, ein blasser Teint und Herzprobleme wie Belastungsunverträglichkeit und Herzklopfen. Ein B12-Mangel kann zu einer perniziösen Anämie sowie zu gastrointestinalen und neurologischen Problemen führen. Eine autoimmune atrophische Gastritis kann auch mit einem erhöhten Risiko für bestimmte Arten von Magenkrebs einhergehen.

Die Ursache der Autoimmungastritis ist nicht bekannt, aber die Betroffenen haben wahrscheinlich andere Autoimmunerkrankungen, darunter Autoimmunthyreoiditis, Diabetes Typ I, Morbus Addison und Vitiligo. Die Diagnose wird durch eine Kombination von klinischen Befunden (bestimmte Blutuntersuchungen und Vorliegen anderer Autoimmunerkrankungen) und einer Biopsie der Magenschleimhaut gestellt. Die Behandlung basiert auf den Anzeichen und Symptomen jeder Person, kann jedoch Eiseninfusionen, Vitamin B12-Injektionen und endoskopische Überwachung umfassen.

Symptomen

In einigen Fällen verursacht die autoimmune atrophische Gastritis keine offensichtlichen Anzeichen und Symptome. Bei manchen Menschen kann es jedoch zu Übelkeit, Erbrechen, Völlegefühl im Oberbauch nach dem Essen oder Bauchschmerzen kommen. Es ist häufig mit einer beeinträchtigten Aufnahme von Vitamin B12 und möglicherweise anderen Vitaminmängeln (wie Folsäure und Eisen) verbunden. Bei Menschen mit Vitamin-B12-Mangel besteht das Risiko einer perniziösen Anämie, bei der der Körper nicht über genügend gesunde rote Blutkörperchen verfügt.

Autoimmunatrophische Gastritis wird als „Präkanzerose“ angesehen und kann für die Entwicklung von Magenadenokarzinomen oder Karzinoiden verantwortlich sein

Ursache

Autoimmunatrophische Gastritis wird als Autoimmunerkrankung angesehen. Bei Menschen, die von dieser Krankheit betroffen sind, greift das Immunsystem fälschlicherweise die gesunden Zellen der Magenschleimhaut an. Im Laufe der Zeit kann dies die Schutzbarriere des Magens zerstören und die Absorption mehrerer wichtiger Vitamine (d. H. Vitamin B12, Eisen, Folsäure) beeinträchtigen. Dies führt zu Anzeichen und Symptomen einer autoimmunen atrophischen Gastritis.

Diagnose: Durch Biopsie und Blutlabor 

Die Behandlung der autoimmunen atrophischen Gastritis konzentriert sich im Allgemeinen auf die Vorbeugung oder Behandlung von Vitamin B12- und Eisenmangelzuständen. Wenn zum Zeitpunkt der Diagnose bereits eine perniziöse Anämie vorliegt, können Vitamin-B12-Injektionen empfohlen werden. Da Nahrungsergänzungsmittel und orale Eisenpräparate in der Regel den Eisenspiegel nicht verbessern, können alternative Eisentherapieansätze die regelmäßige intravenöse Gabe von Eisen (Eiseninfusion) zur Erhöhung der Eisenspeicher oder eine tägliche Dosis Eisen (II) -glycinsulfat zur Deckung des täglichen Eisenbedarfs umfassen. Bei Menschen mit autoimmuner atrophischer Gastritis sollten die B12- und Eisenwerte für den Rest ihres Lebens überwacht werden. [

In einigen Fällen kann aufgrund des erhöhten Risikos bestimmter Krebsarten auch eine regelmäßige Endoskopie empfohlen werden.

Die langfristigen Aussichten (Prognosen) für Menschen mit autoimmuner atrophischer Gastritis variieren. Die Erkrankung ist mit einem erhöhten Risiko für perniziöse Anämie, Magenpolypen und Magenadenokarzinom verbunden. Wichtige Risikofaktoren für die Entwicklung von Magenkrebs bei autoimmuner atrophischer Gastritis sind perniziöse Anämie, Schweregrad der Atrophie, Darmmetaplasie, Dauer der Erkrankung und Alter über 50 Jahre. Glücklicherweise kann eine frühzeitige Diagnose und richtige Behandlung die Mortalität der Erkrankung verringern

Diese Form der Gastritis ist aber relativ selten.

2. Gastritis Typ B

Diese Form der Gastritis wird zu 90 % durch das Bakterium Helicobakter pylori verursacht. Andere Bakterien, Viren und gelegentlich Parasiten sind wesentlich seltener. Die Entdeckung des Helicobakter pylori liegt erst wenige Jahre zurück.  Dieses Bakterium ist in der Lage, im sauren Milieu des Magens zu überleben. Durch das Enzym Urease kann der Keim durch Ammoniakbildung um sich ein alkalisches Milieu aufbauen.

Neue Untersuchungen zeigen, dass die Magenbesiedlung mit Helicobakter pylori mit steigendem Lebensalter zunimmt. Allerdings haben nicht alle Menschen, bei denen dieser Keim im Magen nachgewiesen wird, auch eine Gastritis!

3. Gastritis Typ C

Die Gastritis Typ C ist die Folge chemisch-toxischer Prozesse. Diese entstehen  durch einen Rückstrom, d.h. Reflux, von Gallenrückfluß   aus dem Zwölffingerdarm  in den Magen.

Symptome

Allen Formen der chronischen Gastritis ist gemeinsam, dass eigenständige und spezifische Symptome fehlen. Die Patienten berichten im allgemeinen über
unspezifische Beschwerden, Appetitlosigkeit, Druck in der Magengegend. Patienten mit Typ-A-Gastritis fallen eher durch Symptome, die durch die Anämie bedingt sind,
z.B. Müdigkeit, Blässe, auf.

  • Koliken im rechten Oberbauch
  • Blähungen während der Nahrungsaufnahme
  • Dyspepsie: Völlegefühl, Brechreiz,  Anorexie, Exzessive Gase, Epigastrischer Schmerz

Diagnostik

Die Diagnose der chronischen Gastritis im allgemeinen sowie ihrer 3 Formen im speziellen kann nur mit einer feingeweblichen, d.h. histologischen, Untersuchung gestellt werden. Die Proben dazu müssen bei einer Magenspiegelung  gewonnen werden. Um einen Hinweis auf eine Besiedlung des Magens mit Helicobakter pylori  zu erhalten, kann eine spezieller Atemtest vorgenommen werden.

Komplikationen

Die Komplikation der Typ-A-Gastritis besteht in einer erhöhten Häufigkeit des Auftretens von Magenkrebs. Bei den anderen Gastritisformen hat sich solch ein Zusammenhang nicht gezeigt.

Behandlung

Die chronische Gastritis stellt überwiegend einen Zufallsbefund bei Magenspiegelungen dar. Solange keine spezifischen Beschwerden beklagt werden, ist eine Therapie im Falle einer Typ-B-Gastritis nicht notwendig. Hat der Patient allerdings eine symptomatische Helikobakter-Infektion, kann ein Abtöten, d.h. eine Eradikation, des Keimes mit einer
Triple-Therapie erfolgen. Diese besteht aus Wismut und einer Kombination aus zwei verschiedenen Antibiotika, z.B. Amoxicillin und Metronidazol.

Bei Patienten mit einer Typ-A-Gastritis und demzufolge einer Perniziösen Anämie werden hinsichtlich der Anämie symptomatisch behandelt und erhalten parenteral, d.h. unter Umgehung des Magendarmtraktes, Vitamin B12 als Injektion.

29 Kommentare

  1. Hallo, bei mir wurde eine leichte chronische Gastritis diagnostiziert. Entstanden ist sie wahrscheinlich durch übermäßig regelmäßiges scharfes Essen und phasenweise zusätzlichen Stress.

    Ich habe leichte Magenschmerzen nach dem Essen, wenn es nicht magenschonend ist.

    Ich nehme Pantoprazol, was keine besondere spürbare Verbesserung macht, und halte mich streng an Schonkost. Das Ganze geht schon 2 Monate, soll ich auf Besserung hoffen oder einfach wieder normal essen? Ich bin ratlos.

    Wie kann ich das wieder loswerden? Aktuell esse ich nur Schonkost, gibt es sonst noch etwas?

  2. Hallo ich (45 J) habe eine chronische Gastritis Typ A und Typ B, daraus soll eine Pangastritis geworden sein. Nun hat man einen neuroendokrinen Tumor 2mm gefunden, der aber entfernt wird. Es gibt keinen Tag, an dem ich keine Probleme mit meinem Magen habe. Ich fühle mich aufgebläht, schmerzt als ob er leer ist auch nach dem Essen, Durchfall hin und wieder. Gibt es ausser den Vitamin B12 Spritzen nichts anderes? Mir hat mal ein Arzt gesagt, es gäbe ein Mittel das Rheumapatienten bekommen und das solle helfen. Kennen Sie das? Wegen dem Tumor muss ich mir da grosse Gedanken machen?

    Danke

    • Ein NET ist meist als Zufallsbefund im Rahmen einer Gastroskopie gefunden. Die NET des Magens verlaufen in der Mehrzahl der Fälle und je nach Typen günstig und können weitgehend endoskopisch therapiert und überwacht werden. Lbormäßig ist Bestimmung von Vitamin B12, des Gastrinspiegels, der Parietalzellantikörper sowie die Bestimmung von HP-Antikörpern im Serum empfohlen.

  3. Sehr geehrte Herr Dr. Bull,
    bei meiner Mutter wurde vor 4 Wochen erst im Krankenhaus eine hochgradige Pangastritis festgestellt.
    Vorher hatte sie bereits starke Schmerzen. Ultraschall und Blutbild waren beim Hausarzt unauffällig. Deshalb wurden ihr Antidepressiva verschrieben (mittlerweile hatte sie schon regelrecht Panik vor jeder Mahlzeit). Diese Medikamente nahm sie jedoch nicht. Auch die Sanitäter nahmen sie erst beim 2. Mal mit ins Krankenhaus, wo man dann eine Magen-Darm Spiegelung gemacht hat und sie mit o.g. Diagnose entließ.
    14 Tage 80 MG Pantoprazol und jetzt 20 MG täglich. Da in dem Befund „chronisch“ steht, hat sie jetzt bei jedem Bissen Angst. Sie hat schon als sehr junge Frau Gallensteine und seit leidet unter Verstopfung (Pantoprazol ist da nicht so gut).
    Mittlerweile hat sie 10 Kilo abgenommen. Sie war immer aktiv, hat weder Alkohol noch Nikotin zu sich genommen und war nie übergewichtig. Was können wir noch tun? Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir einen entscheidenden Hinweis geben, damit sie endlich wieder mehr Lebensqualität hat.
    Vielen Dank und liebe Grüße
    Cathlyn

    • Die Behandlung einer Gastritis richtet sich nach der konkreten Ursache. Akute Gastritis, die durch nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente bei chronischen Schmerzen oder Alkohol verursacht wird, kann durch Absetzen der Einnahme dieser Substanzen gelindert werden.

      Die Behandlung der Pangastritis erfolgt mit magenschonender Diät, regelmäßige Bewegung in der freien Luft und Magensäurenhemmer und -binder. Protonenpumpenhemmer reduzieren Säure, indem sie die Wirkung der säureproduzierenden Zellteile blockieren. Zu diesen Medikamenten gehören die rezeptflichtigen Medikamente Omeprazol, Lansoprazol, Rabeprazol, Pantoprazol und soweiter. Die Langzeitanwendung von Protonenpumpenhemmern, insbesondere in hohen Dosen, kann das Risiko von Hüft-, Handgelenks- und Wirbelsäulenfrakturen erhöhen. Eine Kalziumergänzung kann das Risiko verringern. Zur Reduzierung der Säureproduktion werden Säureblocker – auch Histaminblocker (H-2) genannt –verwendet. Sie verringen die Menge an Säure, die in Ihren Verdauungstrakt freigesetzt wird, was die Schmerzen bei Gastritis lindert und die Heilung fördert. Zu den Säureblockern, die auf Rezept oder rezeptfrei erhältlich sind, gehören Famotidin, Cimetidin und Nizatidin. Weiteres sind gibt es Medikamente, die die Magensäure neutralisieren. Antazida neutralisieren vorhandene Magen- und Gallensäure und können eine schnelle Schmerzlinderung bewirken. Nebenwirkungen diese Medikamente können je nach Hauptbestandteil Verstopfung oder Durchfall sein. Bei gestörte Motilität des Magens helfen zusätzlich zur körperlichen Bewegung Prokinetika wie Motilium.

  4. Hallo

    Bei mir wurde im Rahmen einer Ösophagogastroduodenoskopie eine Pangastritis festgestellt ich kann seit mehreren Wochen nicht ohne Vomex A essen und trinken alles kommt wieder postwendend heraus. Ständige Übelkeit und Erbrechen. Völlegefühl nach wenigen Bissen. Was kann ich tun? Ich nehme nur Tee und Zwieback zu mir. War bereits mehrere Male in der Klinik wegen Flüssigkeitsmangel. Hört das jemals wieder auf? Gruß Pieper

    • Vomex ist nicht für eine Pangastritis geeignet. Eine gezielte Therapie besteht aus Magensäurenblocker (Protonenpumpenhemmer) und -binder (Antazida). Während Protonenpumpenhemmer die Bildung der Magensäure unterbinden oder zumindest vermindern, neutralisieren Antazida überschüssige Magensäure. Zusätzlich zu Antireflux-Maßnahemen und magen-schonender Diät können dazu Peristaltikanregenede Medikament zum Einsatz kommen. Diese Therapie wird engmaschig mit Ihrem Gastroenterologen der die Diagnose gestellt hat kontrolliert und monitiert.

  5. Hallo, ich habe die Beurteilung:
    Antrum-Regeneratschleimhaut (Ulcus-/Erosionsrand bzw. Narbe) und
    Parietalzellhypertrophie der Corpusschleimhaut (nehme keine Säureblocker) bekommen.
    Was bedeutet das genau?
    Vielen Dank

    • Die Regenaratschleimhaut entsteht nach einer entzündlichen Verletzung (Ulkus, Erosion) der Schleimhaut beim Magenausgang. Die Parietalzellhypertrophie im Bauch des Magens kann mehrere Ursachen haben, darunter Achlorhydrie (Magensäuren Verminderung), Gastrin-produzierende endokrine Gewebsbildung, Helicobacter-pylori-Gastritis sowie Medikamente wie Protonenpumpenhemmer. Bei der weiteren Abklärung, falls die Klinik nicht ausschlaggebend ist, wird eine Magensekretionsanalyse bzw. Sekretintest zur Bestimmung von Gastrin und Chromagranin.

  6. Hallo Dr. bull, meine Mutter hat Schmerzen im rechten oberbauch, blähungen, aufstoßen und Juckreiz der von innen kommt und nicht weggeht. breischluck Analyse und gallengangs mrt wurden durchgeführt, alles ohne Befund. Ohne schmerzmittel kommt sie nicht mehr durch den tag.

    • Magenschmerzen könne sehr oft Folge von Rückenverspannungen und fühlen sich typischerweise wie ein dumpfes, brennendes Gefühl an, das sich vom Oberbauch in den unteren Rücken ausbreiten kann. Möglicherweise verspürt man auch starke Schmerzen im unteren Rückenbereich sowie ein Spannungs- oder Druckgefühl in diesem Bereich. Nach dem Verzehr großer Mahlzeiten können die Schmerzen schlimmer sein und mehrere Stunden anhalten. Darüber hinaus kann es zu Blähungen oder Übelkeit mit Magen-Rückenschmerzen kommen. In seltenen Fällen können die Schmerzen auch von Symptomen wie Fieber, Schüttelfrost und/oder blutigem Stuhl begleitet sein. Eine Gastroskopie sollte ergänzt werden und ergänzt durch eine osteopathische Abklärung zum Ausschluss einer Rückenverspannung.

  7. Hallo Dr.Bull,

    nach gastroskopische Magen untersuchung wurde feingewebe untersucht und zeigt Rückbildung der Schleimhaut in einem bestimmten Abschnitt des Magens.
    Jetzt wird Blut untersucht, Vitamin B12 und Föllsäure.
    Meine Frage: Kann das Autoimmungastitis sein? Welche Untersuchungen könnte ich noch machen um Autoimmungastritis zu auschlissen oder bestätigen?
    Ich habe vor 6 Jahre Sarkiodose bekommen Lunge betrofen war, mit Lymknoten und Granulomen am Lunge, die wurde 2 Jahr mit Cortison behandelt und 3 Monate Ibrufen 800, seit 3 Jahre ist die im Stillstand und nehme keine Medikamenten mehr.Aber mein Körper ist immer noch gestresst und Ängstlich.
    Kann das noch von Sarkiodose sein oder ist jetzt Gastritis A dazu gekommen?
    Was raten sie mit vor?
    Welche Handlungsempfehlung würden Sie mir geben?
    Vielen Dank im voraus.

    • Autoimmunerkrankungen, können in verschieden Forme können gleichzeitig bei demselben Patienten auftreten. Die autoimmune atrophische Gastritis, die durch die Entwicklung von Antikörpern gegen Belegzellen und gegen den Intrinsic-Faktor gekennzeichnet ist, führt zu einer Schleimhautzerstörung, die vor allem den Korpus und den Fundus des Magens betrifft. Autoimmune atrophische Gastritis tritt häufig im Zusammenhang mit Schilddrüsenerkrankungen, einschließlich Hashimoto-Thyreoiditis, und mit Typ-1-Diabetes mellitus auf. Weitere Autoimmunerkrankungen, die im Zusammenhang mit autoimmuner atrophischer Gastritis beschrieben wurden, sind Morbus Addison, chronische spontane Urtikaria, Myasthenia gravis, Vitiligo und periorale kutane Autoimmunerkrankungen, insbesondere erosiver oraler Lichen ruber. Interessanterweise scheint jedoch Zöliakie, eine weitere häufige Autoimmunerkrankung, eine schützende Rolle bei der autoimmunen atrophischen Gastritis zu spielen. Die Biopsie sollte die Diagnose bestätigen. Die erhöhte Prävalenz der Häufung von Autoimmunerkrankungen sollte den behandelten Arzt dazu veranlassen, bei der Diagnose einer Autoimmunerkrankung weitere begleitende Autoimmunerkrankungen auszuschließen.

  8. Hallo Herr Dr. Bull,

    ich bin 40 Jahre alt, habe Zwillinge im Alter von 3 Jahren, benötige dementsprechend viel Energie.
    Leider habe ich diese Energie nicht. Anfang 2022 hat man bei mir eine chronisch atrophische Gastritis Typ A fortschreitend mit Metaplasien in bestimmten Abschnitten festgestellt. Seit Jahren leide ich Anämie und bis 2022 hat man dies nie ernst genommen. Vor unseren Zwillingen konnte ich die fehlende Energie noch einigermaßen kompensieren, mittlerweile ist das schwierig geworden. Ich habe zum Glück bis jetzt keinen Vitamin-B12-Mangel. Neben der Anämie habe ich einen Folsäuremangel und einen Vitamin-D-Mangel.
    Meine Werte liegen oft noch in der Norm, allerdings stark im unteren Drittel, dementsprechend gering ist die Wahrnehmung bei Ärzten für diese ganze Geschichte, das nervt mich sehr. Neben starker Müdigkeit, habe ich Konzentrationsschwäche und oft ein starkes Völlegefühl. Gefühlt verdaut mein Magen schlecht bis gar nicht.
    Aktuell versuche ich mein Energielevel mit einem Mikronährstoffpräparat aufzufüllen. Anfang nächsten Jahres steht die dritte Magenspiegelung an. Aufgrund einer Familiären Vorbelastung habe ich eine Surveillance alle 2 Jahre.
    Was kann ich noch tun, damit ich wieder meine volle Energie bekomme? Sollte ich auch eine Darmspiegelung machen?

    • Zwillinge sind im Prinzip praktisch, weil sie nicht allein sind, haben sich selbst zum Spielen und sind meist miteinander beschäftigt.
      Autoimmunerkrankungen kommen selten allein daher ist eine komplette Durchuntersuchung empfehlenswert und die Mangelerscheinungen zu therapieren. Metaplasien entstehen durch galligen Reflux somit sind Antireflux-Maßnahmen empfohlen. Gallenrückfluss tritt auf, wenn Galle – eine Verdauungsflüssigkeit, die in Ihrer Leber produziert wird – in Ihren Magen und in manchen Fällen in der Speiseröhre, zurückfließt (Reflux). Gallenrückfluss kann mit dem Rückfluss von Magensäure im Speiseröhre einhergehen. Magenreflux kann zur gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD) führen, einem potenziell schwerwiegenden Problem, das zu Reizungen und Entzündungen des Speiseröhrengewebes führt. Im Gegensatz zum Magensäurereflux kann der Gallenrückfluss nicht vollständig durch eine Änderung der Ernährung oder des Lebensstils kontrolliert werden. Die Behandlung umfasst Medikamente oder in schweren Fällen eine Operation.

  9. Hallo,

    ich habe durch eine Diclofenac Behandlung eine Typ C Gastritis. Seit 3 Monaten. Laut Spiegelung auch chronisch…
    Pantoprzol hat nicht geholfen. Stelle nun meine Ernährung um aber habe dennoch leichte Magenschmerzen, Aufstoßen und Blähungen…Was kann ich noch tun? Ist es wirklich chronisch? Was mir etwas hilft ist Kieselerde.

    Liebe Grüße

  10. Schönen Sonntag

    Ich habe seit Ende 2019 eine Gastritis Typ B. Die Beschwerden haben schleichend zugenommen, trotz PPI. Die Gastroskopie ergab fleckförmige Athropie im gesamten Antrum mit durchscheinenden Gefäßen.
    Ich habe starke Dauerschmerzen. Aber, damit muß ich leben, das geht nicht mehr weg, so der Arzt.

    • Die Typ B-Gastritis wird vor allem durch eine Helicobacter pylori-Infektion ausgelöst und ist,an und für sich, behandelbar . Dieses Bakterium wird oral und fäkal-oral übertragen. Durch die bakterielle Besiedlung wird die Muzinproduktion gestört. Bei gleichzeitig erhöhter Säureproduktion kann eine Entzündung resultieren. Antireflux-Maßnahemen beachten

  11. Guten Tag, ich bin weiblich, 31 und habe chronische Schmerzen in Magen. Er fühlt sich entzündet an und ständig leer. Eine Magenspiegelung zeigte vor einem Jahr eine leichte Gastritis. Ich habe alles versucht. Schonkost, kein Kaffee, nichts scharfes, heißes usw. Ich bin ratlos. Pantozol hilft mir nicht. Können Sie mir bitte helfen? Ich möchte dieses Brennen loswerden. Meine Zunge fühlt sich ein wenig pelzig an und ich habe ein Kloßgefühl im Hals.

  12. Hallo Herr Dr. Bull,
    bei mir wurde im Dezember eine mittelschwehre chronische Gastritis Typ B in Antrum und Corpus diagnostiziert. Die ersten Beschwerden hatte ich bereits ein Jahr zuvor, verstärkt traten diese aber dann 2 – 3 Monate vor der Gastroskopie auf. Zur Behandlung wurde eine 10-tägige Eradikation mit Antibiotika und Pantoprazol durchgeführt.
    – Während der Eradikationstherapie habe ich nach vier Tagen Symptome einer akuten Gastritis bekommen.
    – Zwei Wochen nach der Eradikation habe ich erneut akute Symptome bekommen und mir wurden für drei Wochen PPI verschreiben.
    – Nun habe ich am vergangene Wochenende erneut akute Symptome bekommen.

    Ein Atmetest auf Erfolg der Helicobacter-Eradikation acht Wochen nach der Therapie ergab, dass das Bakterium verschwunden sei. Außerdem wurde seit der Gastroskopie vollständig auf Alkohol und Kaffee verzichtet.

    Wie ist Ihre Einschätzung dazu?
    Ist es normal, dass sich die Entzündung so „langsam“ zurückbildet, besonders im Hinblick darauf, dass die Symptome bereits seit über einem Jahr bestanden?
    Welche Handlungsempfehlung würden Sie mir geben?

    Vielen Dank!

    • Aus Erfahrung machen die ärgsten Magenentzündung keine Schmerzen außer sie perforieren. Etwa 60-70 % der chronischen Entzündungen werden durch das Bakterium Helicobacter pylori hervorgerufen (Gastritis Typ B). Eine Helicobacter-pylori-Infektion ist die zweithäufigste Infektionskrankheit: fast 50 % der Weltbevölkerung sind davon betroffen. Sollte man 50% der Weltbevölkerung antibiotisch behandeln? (d. h. 4 Milliarden Menschen Stand 28. Februar 2023) Eine Eradikation ist nur bei einer Ulcuskrankheit indiziert sonst nur Antirefluxtherapie mit Diät

  13. Hallo,
    ich habe seit 1986 (mit 22 Jahren) eine Gastritis Typ A(damals hatte ich eine Perniziöse Anämie). Und bekomme jetzt alle 4 Wochen eine Vitamin B12 Injektion (zwischendurch habe ich einige Jahre nur alle 8 Wochen eine Injektion erhalten). Meine Befürchtung ist, dass mein B12 Speicher nicht genug gefüllt ist. Deswegen habe ich folgende Blutwerte messen lassen, Holotranscobalamin 30 pmol/l, Methylmalonsäure 75,1 ug/l und Homocystein 20,7 umol/l.
    Meine Ärztin meint das ist ok.
    Hat sie recht?
    Ich weiß nicht an wem ich mich sonst wenden kann. Vielen Dank im Voraus!

    • 10-30 % des Vitamin B12 sind an Transcobalamin II gebunden. Nur dieser sogenannte HoloTC-Komplex ist biologisch aktiv. HoloTC-Werte unterhalb von 40 pmol/l und niedriger sprechen für einen Vitamin B12-Mangel. Das Intervall fürs Vit B12-Depot ist monatlich. Der Hämatologe sollte konsultiert werden.

  14. Hallo,mein Sohn(46 J)hat Gastritis A Er bekommt alle 4 Wochen Injektionen,weil er sonst Sehprobleme bekommt.Ihm wurde die Gallenblase vor Jahren entnommen.
    Ich habe Bedenken,dass er mit B12 überfordert wird.Wie hoch ist das,Risiko dadurch an Krebs zu erkranken?Bekommt jeder Magenkrebs, der Gastritis A hat?Ich danke Ihnen im Voraus für Ihre Bemühungen.Mit freundlichen Grüßen Frau Eva-Maria Haase

    • Krebsrisiko ist zwar höher bei Autoimmungastritis Bezüglich des tumorerzeugenden Potentials zeigten die Studienergebnisse eine Risikoeskalation je nach Ausmaß und Dauer der Atrophie. Und das Risiko der Entwicklung von Neoplasmen wurde signifikant durch höheres Alter (> 55), Alkoholkonsum, Vorhandensein von mäßigen bis schweren atrophischen Veränderungen und Vorhandensein von intestinaler Metaplasie beeinflusst. Vit B12 ist die beste Behandlung zusammen mit regelmäßiger endoskopischen Kontrolle minimieren die darus resultierenden Komplikationen.

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