Der Barrett-Ösophagus

Definition

Das Adenokarzinom im unterstem Drittel des Ösophagus   weist in den letzten 20 Jahren die stärkste Inzidenzsteigerung aller gastroenterologischen Krebserkrankungen auf. Da die Barrett-Mukosa als einziger Präkursor für diese Karzinome gilt, hat diese Erkrankung mehr Beachtung gefunden. Gleichzeitig hat die Diskussion um Pathogenese, Diagnosekriterien und Therapieoptionen begonnen. Die Beurteilung neuer Therapieverfahren ist schwierig, solange keine Einigkeit über Diagnosekriterien herrscht, nicht klar ist, welche Form von Barrett-Ösophagus ein erhöhtes Krebsrisiko mit sich bringt und nur ungenügende Langzeitergebnisse vorliegen. Diese Einschränkungen gelten auch für die Bewertung der Ergebnisse. Definitionsgemäß handelt es sich beim Barrettösophagus um eine Schleimhautmetaplasie, die sich auf dem Boden des durch Reflux zerstörten Plattenepithels durch Zylinderepithelüberwucherung entwickelt.

Neue Klassifikation
1. Zylinderepithelösophagus mit spezialisierter intestinaler Metaplasie
2. Zylinderepithelösophagus ohne spezialisierte intestinale Metaplasie
3. Spezialisierte intestinale Metaplasie am ösophagokardialen Übergang

Diese neue Einteilung erscheint vor allem zur Bewertung der endoskopischen Vorsorgeuntersuchungen und der neuen Therapiekonzepte sinnvoll. Der wichtigste klinische Screening-Marker, obgleich weit davon entfernt, ideal zu sein, ist die Dysplasie. Ihre Prävalenz liegt üblicherweise bei fünf bis zehn Prozent.

Ursachen
Die häufigste Ursache ist langjährige ein chronische Säureexposition der Ösophagusschleimhaut

Symptome
Sehr unterschiedlich, manche Patienten haben keine Beschwerden:

  • Sodbrennen
  • Völlegefühl
  • Stuhlunregelmäßigkeiten
  • Luftaufstoßen
  • chronische Bronchitis, Asthma

Diagnostik

Bis vor kurzem war eine derartige Barrett-Metaplasie medikamentös und operativ nicht zu beeinflussen und bildet sich auch unter konservativer Antireflux-Therapie bzw. operativer Refluxtherapie nicht zurück. Da sich ein Barrett-Ösophagus allerdings nur auf dem Boden einer chronisch rezidivierenden Refluxkrankheit entwickelt, ist eine:

  • komplette Refluxdiagnostik im Sinne der Endoskopie  mit Biopsien
  • der Oesophagus-Manometrie
  • Langzeit-pH-Metrie
  • Chromoendoskopie dringend erforderlich

Nur nach Vorliegen dieser Untersuchungen kann entschieden werden, welche konservative bzw. operative Differentialtherapie für den Patienten das beste individuelle Therapieverfahren darstellt.

Behandlung

Sollten die medikamentösen Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft sein, käme als operative Alternative die Radiofrequenz-Ablation (RFA) der Barrettmetaplasie (HALO) verfolgt von einer die laparoskopische oder offene Fundoplicatio bzw. Hemifundoplicatio in Frage. Die histologisch nachgewiesene hochgradige Dysplasie (HGD) wird als klare
Präkanzerose eingestuft. Daher wird als Therapieoption für die HGD eine Radiofrequenz-Ablation der Barrettmetaplasie oder, bei Misserfolg eine Ösophagektomie bzw eine engmaschige endoskopische Überwachung empfohlen.
Radiofrequenz Ablation bei Krebsvorstufe
Eine herausragende Innovation stellt die so genannte Radiofrequenz Ablation (HALO®, Barrx Medical) dar. Liegt eine Krebsvorstufe (Barrett Ösophagus) vor, kann diese mittels einer Ballonsonde durch Applikation hoch frequenter Energie zerstört werden, ohne die
Funktion der Speiseröhre zu beeinträchtigen. Die Behandlung erfolgt am AKH Wien ambulant in Kurzschlaf. Nach der Behandlung entsteht wieder ganz normales Gewebe und das Krebsrisiko ist gebannt.

Chirurgisches Risiko erhöht bei:

1. Alter über 75
2. übergewicht
3. Raucher
4. Alkoholabusus
5. Chronische Lungenerkrankung

Operatives Verfahren
Radiofrequen-Ablation verfolgt von Fundoplicatio
Ösophagektomie bei hochgradige Dysplasie

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